6. Moody’s Corp.
Und wieder ein Finanzwert auf der Liste! Rund 2,9 Prozent ihres Kapitals hat die Buffet-Holding in die Moody’s Corp. (ISIN: US6153691059) investiert. Was man im Hause Moody’s tut? Man analysiert Unternehmen, Märkte sowie Staaten und gibt eine Entwicklungsprognose ab! Mit ihren Bewertungen haben die New Yorker einen erkennbaren Einfluss auf die Entscheidungen diverser Investoren und können somit durchaus Marktbewegungen in Gang setzen. Insbesondere das Geschäft mit öffentlich publizierten Analysen kommt gut an: Zwei Drittel der Einnahmen entfallen auf den Bereich Moody’s Investors Service. Kein Wunder, schliesslich sind viele Kunden sowohl Auftraggeber als auch Analyseobjekt. Möchten Gesellschaften zum Beispiel Schuldverschreibungen ausgeben, erteilt Moody’s ein Rating, das wiederum die Rahmenbedingungen für die Finanzierung schafft. Neben Unternehmen greifen übrigens auch Staaten auf die Expertise der Rating-Spezialisten zurück! Das restliche Drittel der Einnahmen entfällt auf den Geschäftsbereich Moody’s Analytics, der wiederum in Corporate Finance Group, Structured Finance Group, Financial Institutions Group, Public sowie Project and Infrastructure Finance unterteilt ist. Kunden aus diesem Geschäftsfeld bezahlen quasi für denselben Service wie solche aus dem Bereich Moody’s Investors, sind jedoch alleinige Nutzniesser der Berichte.
So hilfreich die Arbeit von Rating-Agenturen auch sein mag, so sehr steht sie in der Kritik. Der Interessenkonflikt solcher Konzerne ist bekannt, wird allerdings von allen Marktteilnehmern in Kauf genommen. Mit Ausnahme von Warren! Gerüchen zufolge soll sich Buffet über den Einfluss der Moody’s Corp. derart geärgert haben, als dass dieser beschloss, bei der Rating-Agentur einzusteigen. Als aktivistischer Investor kann der 91-Jährige nun die unternehmerischen Tätigkeiten lenken, obgleich sein Mitspracherecht angesichts der „nur“ 24.669.778 gehaltenen Aktien (13,3 Prozent) begrenzt ist.
Aufgrund der horrenden Nachfrage nach fundierten Investment-Meinungen und marktbreiten Risikobewertungen überrascht es nicht, dass sich neben der Moody’s Corp. etliche weitere Unternehmen auf das Rating-Geschäft spezialisiert haben. Die Auswahl an Konkurrenztiteln ist gross! Welche Gesellschaft das Finanz-Imperium aus der World Trade Center Street 250 ersetzen soll, hängt davon, nach welchen Kriterien investiert wird. Wer zum Beispiel auf Grösse setzt, könnte mit einem Investment in die S&P Global Inc. (ISIN: US78409V1044) gut oder gar besser beraten sein. Das Unternehmen übertrifft die Marktkapitalisierung der Moody’s Corp. um satte 41 Milliarden US-Dollar und findet an den freien Finanzmärkten sogar einen Tick mehr Beachtung. Vor allem aber spricht der Ausblick für S&P Global: 2022 soll ein Umsatzsprung auf 12,12 Milliarden US-Dollar erfolgen, ausgehend von 8,72 Milliarden US-Dollar im Vorjahr. Bei Moody’s dürfte sich der Aufwärtstrend zwar fortsetzen, mit einer Steigerung von 6,2 Milliarden auf 6,5 Milliarden US-Dollar jedoch vergleichsweise moderat ausfallen.
Für Anleger, die neben dem Finanzsektor auch die Digitalisierungsbranche abdecken möchten, könnte die Factset Research Systems Inc. (ISIN: US3030751057) eine aussichtsreiche Alternaive darstellen. Mit diversen Technologieangeboten, bestehend aus konfigurierbaren Desktop- und Mobilplattformen, kontinuierlichen Datenfeeds, Cloud-Programmen und multiplen Schnittstellen (APIs), zielt man auf Investoren ab, die bereits das Internet of Things (IoT) eingeläutet haben. Factset Research wird von vielen Analysten als die aussichtsreichste Gruppe im Kapitalmarkt-Diagnose-Bereich angesehen, doch Aktionäre sollten die Investitionen der Tech-Analytiker im Auge behalten. Unter den drei vorgestellten Rating-Agenturen ist die Factset Research Inc. die einzige Agentur, deren Verschuldungsgrad über die nächsten Monate sukzessive wachsen soll.

Bewegen Märkte: Den Analysten der S&P Global Inc. vertrauen Abermillionen von Privat- und Grossinvestoren. Obgleich solche Rating-Agenturen in der Kritik stehen, so werden ihnen blendende Aussichten attestiert.