Preise für Occasionen und Neuwagen schiessen in die Höhe

Lieferengpässe sind verantwortlich

Der Zeitpunkt für einen Kraftfahrzeugkauf könnte nicht unpassender sein: Bei bestimmten Neuwagen-Modellen beträgt die Lieferzeit circa 6 bis 12 Monate. Das lässt die Preise explodieren – ebenso bei den Occasionen.

Neuwagen in Showroom

Für Fahrzeugkäufer herrschen alles andere als schöne Zeiten: Bei den Autohändlern standen selten so wenige Ausstellungsautos wie momentan. Dadurch wird das Kauferlebnis natürlich erheblich eingeschränkt. Käufer sind derzeit gezwungen, sich auf monatelange Lieferfristen für ihr Wunschfahrzeug einzustellen. So richtig unangenehm wird es dann aber beim Bezahlen des Fahrzeugs. Der Erwerb eines Neuwagens reisst heutzutage ein deutlich grösseres Loch in die Haushaltskasse als letztes Jahr.

Die Gründe hierfür sind schnell ausfindig gemacht: Die Autohersteller kommen mit der Produktion buchstäblich nicht hinterher. «Mit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges ist die Situation der Lieferketten noch unsicherer geworden, als sie es bisher schon war», sagt Christoph Wolnik, Sprecher von Auto Schweiz. Neben den Lieferproblemen von Chips und Halbleiterprodukten fehlt es insbesondere an Kabelbäumen, die in grossen Mengen vor allem in der Ukraine hergestellt werden.

Wartezeit von etwa 12 Monaten

Autohersteller wie Porsche, VW oder Audi mussten, weil Material fehlte, ihre Firmen in Deutschland in diesem Frühjahr herunterdrosseln und bestimmte Produktionen auf unbestimmte Zeit ganz einstellen. Die jetzigen langen Lieferfristen dürften weiterhin ansteigen. Je nach Marke und Ausstattung müssen Kunden aktuell heute bis zu 12 Monate auf ihr Fahrzeug warten.

Käuferinnen und Käufer erleben in Einzelfällen nach einem Teil der Wartezeit eine unangenehme Überraschung und das Auto ist in der gewünschten Ausstattung überhaupt nicht mehr lieferbar. Dann müssen sich Käufer und Händler noch einmal zusammensetzen und die Ausstattung anpassen.

Neuwagen einige 1000 Franken teurer

Das enorm knappe Angebot lässt auch die Preise in die Höhe steigen. Während beim Erwerb eines Neufahrzeugs wie beispielsweise einem 3er BMW früher Rabatte von 20 bis 30 Prozent winkten, ist es momentan gerade nur noch die Hälfte. Das bedeutet, dass man für den BMW mindestens 7500 Franken mehr hinblättern muss – je nach Ausstattung wird es selbstverständlich auch deutlich mehr.

Schon seit Ausbruch der Corona-Pandemie machen die Lieferketten der Autoindustrie Probleme. Vor der Corona-Pandemie wurden in der Schweiz in erfolgreichen Verkaufsjahren über 300’000 Neufahrzeuge verkauft. Letztes und dieses Jahr waren es dann noch etwa 240’000. 2022 sollte es wieder Berg auf gehen, aber der Ukraine-Krieg hat einen gewaltigen Strich durch die Rechnung gemacht.

Autorin: Sophie Pixis 

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