Die ganze Welt ist von dem Krieg erschüttert. Seit Tagen herrscht in der Hauptstadt Kiew Ausnahmezustand: Dauernd hört man Geschosse, Menschen fürchten um Ihr Leben.
Der Bürgermeister Vitali Klitschko (50) berichtet in einem Interview von der momentanen Situation. «Die Stadt ist blockiert, russische Terroristen-Gruppen ziehen durch die Strasse. Es fühlt sich an wie ein Horror-Film, aber leider ist es die Realität».
«Das ist keine moderne Welt»
Es sei unbegreiflich, was derzeit abgehe. Der Schock sitzt Klitschko immer noch tief, so unwirklich sei die Vorstellung, dass momentan wirklich Krieg herrscht.
«Wir sind ein friedliches Volk, ein friedliches Land. Wie konnte man nur auf die Idee kommen, in die Ukraine einzumarschieren. Es ist ein Albtraum für alle.»
Die Russen müssen aufwachen. «Alles, was gerade passiert, das ist keine moderne Welt», so der Kiewer Bürgermeister. Er weiss es aber sehr zu schätzen, dass die Ukraine von den anderen Ländern Unterstützung erhalte. Vor allem moralische Unterstützung sei derzeit extrem wichtig.
Lebensmittel-Knappheit droht
Die Menschen in der Ukraine seien zudem nach wie vor entschlossen, für ihr Heimatland zu kämpfen: «Jeder hasst Putin. Deswegen ist die Verteidigungsbereitschaft enorm. Die Leute sind bereit, für ihr Land und ihre Zukunft zu kämpfen.»
Die Lage spitze sich aber zu. Aktuell sei es schwierig, an Lebensmittel zu kommen. «In den nächsten Tagen wird es eng. Bald müssen die Leute selber herausfinden, wie sie an Wasser, Lebensmittel oder Medikamente kommen.»
Persönlich sei die Situation ein Ausnahmezustand. «In den letzten Tagen habe ich natürlich kaum geschlafen», so der Politiker. Obwohl es gefährlich sei, sei es für ihn klar, dass er an der Front kämpfe. «Wenn mein Land mich braucht, muss ich kämpfen!»
Seine Familie, die nicht in der Ukraine sei, mache sich natürlich entsprechend Sorgen. «Papa, pass auf dich auf», schrieb ihm seine Tochter vor kurzem.
Vitali Klitschko sei aber guter Dinge. Schliesslich sei er nicht allein. «Mein Bruder Wladimir ist immer dabei. Wir haben uns.»
Quelle: www.blick.ch
Autorin: Sophie Pixis