Die Konzernleistung im ersten Halbjahr betrug rund 1,37 Milliarden Euro (erstes Halbjahr 2020: 488 Millionen Euro). Bertelsmann sprach vom höchsten Wert seit dem Verkauf der europäischen AOL-Aktien im Jahr 2002. Als Grund für den Anstieg nannte der Konzern neben der positiven Ergebnisentwicklung auch Veräußerungsgewinne. Die Betriebsleistung (Ebitda) stieg auf rund 1,42 Milliarden Euro. Im ersten Halbjahr 2020 sind es etwas weniger als 1 Milliarde. Bertelsmann sprach von einem Rekord.
CEO Thomas Rabe sagte: „Insbesondere unsere drei profitablen Säulen RTL Group, Penguin Random House und Arvato sind deutlich gewachsen.“ Gegenüber dem ersten Halbjahr 2020 stieg der Konzernumsatz um 10,7 % auf 8,7 Mrd. EUR.
Als wichtigstes Beispiel für Kapitalgewinne nannte Rabe das US-Werbetechnologieunternehmen SpotX, das zuvor der RTL Group gehörte. Darüber hinaus hat Bertelsmann einige Beteiligungen verkauft oder an die Börse gebracht.
Nach dem Corona-Rückgang im ersten Halbjahr 2020 erholt sich der Werbemarkt schon lange. Die Werbeeinnahmen von Bertelsmann spielen im Medienbereich zusammen mit der Mehrheitsbeteiligung und dem größten Bilanzposten RTL Group und dem 100-prozentigen Hamburger Zeitschriftenverlag Gruner + Jahr („Stern“, „Geo“) eine Rolle Tochtergesellschaften spielen eine wichtige Rolle.
Die jeweilige Betriebsleistung und der Umsatz der beiden Medien liegen über dem Wert des ersten Halbjahres 2020. Auf dpa-Anfrage sagte Rabe über Gruner + Jahr, dass das Deutschlandgeschäft sehr gut laufe. «Der Werbemarkt hat sich deutlich erholt und wird sich in diesem Jahr positiv entwickeln.»
Kürzlich wurde bekannt, dass RTL das deutsche Zeitschriftengeschäft von Gruner + Jahr übernimmt und damit zum Kerngeschäft in Deutschland wird. Bertelsmann verfolgt im europäischen Medienmarkt, also großen Unternehmen, seit langem eine Grand-Champion-Strategie mit dem Ziel, auf regionaler Ebene einzelner Länder gegen internationale Streaming-Plattformen wie Netflix oder Amazon konkurrieren zu können.
Die RTL Group mit Hauptsitz in Luxemburg, die in vielen Ländern/Regionen TV- und Streaming-Dienste betreibt, hat in den letzten Monaten bei Integrationsplänen mehrere Ergebnisse erzielt. In Frankreich hält die RTL Group Anteile an der TV-Gruppe M6. Diese wird bis Ende 2022 mit der französischen Sendergruppe TF1 fusioniert. Die RTL Group hofft dann, zweitgrößter Aktionär der neuen Gruppe zu werden. In den Niederlanden will RTL Nederland 2022 mit John de Mols Medienunternehmen Talpa Network fusionieren. In Belgien will sich RTL hingegen von seinen TV- und Radiosendern trennen. Die Hauptmärkte der RTL Group sind Deutschland, Frankreich und die Niederlande. /rin/DP/zb
Quelle: finanzen.ch